Jeder kann gegen die Monstertrasse etwas bewegen

Das Top-Thema bei der Initiative „No Monstertrasse in Hohenlimburg“ war am 10. April zunächst  die Reaktion der Netzbetreiberfirma Amprion. Jahrelang hat Amprion erklärt, es gehe bei der geplanten 380kV-Trasse mitten durch Elsey um den Transport der Windenergie von der Nordsee nach Rheinland-Pfalz. Dagegen hatte die Initiative öffentlich gemacht, dass die geplante Trasse gar keine Verbindung zur Nordsee, aber dafür zu zahlreichen Kohlekraftwerken im östlichen Ruhrgebiet hat. Nun gab Amprion kürzlich kleinlaut zu, dass hier zunächst durchaus Kohlestrom transportiert werden soll. Es sei daran gedacht, das nach dem von ihnen frühestens für 2038 (!?) geplanten Ausstieg aus der Kohleenergie zu ändern. Die 30 Anwesenden an diesem Abend verbuchten das Eingeständnis als einen ersten Erfolg ihrer Arbeit. „Um so wichtiger, dass wir nun unüberhörbar werden“, fasste ein Teilnehmer die Stimmung zusammen. Zur Sprache kam auch die am 4. April vom Bundestag beschlossene Novelle des „Netzausbaubeschleunigungsgesetzes“. Damit wird den Netzbetreibern ermöglicht, bereits mit Baumaßnahmen zu beginnen, auch wenn das Genehmigungsverfahren noch gar nicht abgeschlossen ist. Ganz offenkundig zielt dieses Gesetz darauf, den in ganz Deutschland verbreiteten Widerstand gegen den überdimensionierten Ausbau von Stromtrassen zu untergraben. Auch Klagemöglichkeiten werden dadurch entwertet. „Also kommt es darauf an, weiter vor allem auf  Aktionen und Aufklärungsarbeit zu setzen“, hieß es mehrfach.

Seit dem letzten Treffen hatten mehrere Teams gearbeitet, die ihre Ergebnisse vorstellten. Sie wurden konstruktiv diskutiert und zumeist einstimmige Beschlüsse auf der Versammlung gefasst. Zur Stärkung gab es leckere „No Monstertrasse“-Kekse. Bis Anfang Mai wird eine aufklärende Broschüre fertig, die gegen einen Unkostenbeitrag persönlich weitergegeben und so möglichst große Verbreitung finden soll. Viele der Anwesenden trugen sich dafür in Listen ein, welche Straßen sie dafür übernehmen. Die Initiative schlägt vor, die Broschüre in Bekanntenkreis und Nachbarschaft zu vertreiben und überall ins Gespräch zu kommen. Jüngere Teilnehmer nehmen die Verbreitung in sozialen Medien in Angriff (siehe auch: www.no-monstertrasse.de). Am letzten April-Sonntag, 28.4., wird die Tradition der Sonntagsspaziergänge wieder aufgenommen. Treffpunkt ist jeden letzten Sonntag im Monat um 14 Uhr an der Rundturnhalle/Elsey. Es wurden Plakate und Banner beschlossen, mit denen die Menschen in Hohenlimburg Flagge gegen die Monstertrasse zeigen können. Ein Team bereitet einen Stand für das Stadtfest vor. Der große Aktionstag „Hohenlimburg steht auf“ mit einer Demonstration, Kundgebung und Attraktionen wurde beraten und als ein nächster Höhepunkt des Protests für Samstag, 24.8. beschlossen. Ein konstruktives sehr erfolgreiches Treffen, dessen Spuren man in Hohenlimburg in den nächsten Wochen erleben wird.